NABU-PREETZ-PROBSTEI Faszination Wildbienen: Die Weiden-Sandbiene Wer aufmerksam spazieren geht, kann sie entdecken: unsere einheimischen Wildbienen, von denen einige schon Ende März/Anfang April ihre Winterquartiere verlassen. Zu den frühen Arten gehört auch die Weiden-Sandbiene (Andrena vaga), die in Preetz an verschiedenen Brutplätzen, wie z.B. im Uferbereich des Lanker Sees in der Nähe des Strandbads, in großer Zahl zu beobachten ist.
Die Weiden-Sandbiene bildet, wie die meisten Wildbienen, keine Staaten, sondern lebt einzeln (solitär). An geeigneten Standorten kann es allerdings zur Anhäufung vieler einzelner Brutnester kommen. Man findet dann dort mehrere 100 oder sogar bis zu 1000 Individuen, von denen jedoch jedes Weibchen ihr eigenes Nest baut. An den Nistplätzen herrscht in der kurzen Zeit der Paarung und Eiablage reges Treiben. Die Männchen schlüpfen früher als die Weibchen und fliegen auf der Suche nach Weibchen dicht am Boden umher, was sich gut beobachten läßt. Die Weiden-Sandbiene ist etwa 13 bis 15 Millimeter lang, wobei die Männchen etwas kleiner sind, als die Weibchen. Kopf und Brust sind weißgrau behaart, der Hinterleib ist schwarz gefärbt und besitzt nur eine sehr geringe Behaarung. Die Männchen haben im Vergleich mit den Weibchen hellere Beine und eine ausgeprägte weißgraue Gesichtsbehaarung. Nach der Paarung graben die Weibchen einen 25–60 Zentimeter tiefen Gang in den Boden, mit Nebengängen am Ende. Darin werden nach und nach bis zu 10 Brutzellen angelegt, in die jeweils ein Ei abgelegt wird. Über dem Eingang dieses Nestes wird ein etwa fünf Zentimeter hoher Sandhaufen aufgehäuft. Geeignete Lebensräume für die Weiden-Sandbiene sind Flussauen, sandige Böden, Kies- oder Lehmgruben sowie Wald-, Wegränder oder Wiesen- und Heidegebiete. Die Weiden-Sandbiene ist ein strenger Nahrungsspezialist (streng oligolektisch), der zur Aufzucht ihrer Brut ausschließlich auf Blüten verschiedener Weidenarten, wie Grau-, Silber- oder Schwarz-Weide, als Futterquelle angewiesen ist. Kehrt ein mit Pollen beladenes Weibchen (Foto) von einem Sammelflug zurück, schwebt es zunächst über dem Nistplatz bis es die Lage des Nestes (wahrscheinlich geruchlich) erkennt, um dann schnell hinein zu kriechen. Pollen, vermischt mit Nektar, wird als Klumpen in die Brutzelle eingetragen. Nach Fertigstellung und Einlagerung des Eies mit Pollenproviant wird die Zelle mit Sand verschlossen und der Bau einer weiteren Zelle beginnt. Die Larven der Weiden-Sandbiene sind bereits am Ende des Frühjahrs ausgewachsen, spinnen in der Brutzelle einen Kokon, in dem sie sich im Hochsommer verpuppen. Als voll entwickelte Biene überwintern sie dort bis zum nächsten Frühjahr.
Die Nester der Weiden-Sandbiene werden auch von parasitierenden Wildbienen, den sogenannten Kuckucksbienen, heimgesucht. Die Rothaarige Wespenbiene (Nomada lathburiana) z.B. legt ihre Eier in die Brutzellen der Sandbiene. Regelmäßig an den Nistplätzen der Weiden-Sandbiene zu beobachten ist auch eine andere Kuckucksbiene, die Buckelbiene Sphecodes gibbus (Foto). Die Larven dieser Schmarotzerbienen nutzen das Futter oder aber auch das Ei und die Wirtslarve selbst als Nahrung.
Alle heimischen Wildbienen sind in Deutschland nach der Bundesartenschutzverordnung besonders geschützt. Dies gilt auch für ihre Brutstätten. Ein Überleben der streng nahrungsspezialisierten Weiden-Sandbiene ist nur dort möglich, wo neben Weiden als Nahrungsquellen auch geeignete Brutplätze erhalten bleiben.
Ursula Bias-Imhoff
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