Sie sind stachelig, nützlich und allseits beliebt: Igel. Doch den beliebten Wildtieren geht es gar nicht gut, die Bestände nehmen auch in Schleswig-Holstein immer weiter ab. Höchste Zeit, aktiv zu werden!
Auf unserer Aktionsseite haben wir einfache Tipps zusammengetragen, um Igel im Garten zu schützen und Gärten igelfreundlich zu gestalten.
In vielen Gärten lauert eine tödliche Gefahr – der Mähroboter. Was für den Menschen eine praktische Alltagshilfe ist, wird für Igel zum Problem. Viele Geräte fahren auch in der Dämmerung oder nachts – genau dann, wenn Igel meist unterwegs sind.
Statt zu fliehen, rollen sich Igel bei Gefahr zusammen. Diese Überlebensstrategie funktioniert in der Natur – aber nicht gegen scharfe Klingen. Es häufen sich Berichte von verletzten oder getöteten Igeln durch Mähroboter.
Der NABU Preetz-Probstei möchte mit seiner Aktion „Schütz den Igel – Mäh fair!“ einen Beitrag leisten, dass Igel besser geschützt werden. Denn es gibt eine einfache Möglichkeit, Igel vor Verletzungen zu schützen: Mähroboter ausschließlich tagsüber fahren zu lassen – idealerweise zwischen 9 und 17 Uhr. Moderne Geräte mit Sensoren bieten zusätzlichen Schutz. Diese funktionieren allerdings nicht zuverlässig, wie aktuelle wissenschaftliche Untersuchungen zum Thema eindrucksvoll zeigen. Wer Mähroboter nur tags fahren lässt und zudem seinen Garten regelmäßig kontrolliert, bevor der Roboter loslegt, hilft aktiv mit. Dies schützt zudem auch weitere dämmerungs- und nachtaktiven Wildtiere wie Kröten.
Ein igelfreundlicher Garten ist zugänglich und frei von Gefahren. Statt hermetisch engabschließender Gitterzäune oder Mauern bieten "lückige" Abgrenzungen oder Hecken zahlreiche Durchschlüpfe.
Lüftungsschächte sind abgedeckt, damit sie nicht zur Falle werden können und Teiche verfügen über flache Ufer und Ausstiegshilfen.
Besonders wichtig ist ein breites Nahrungsangebot. Die beste Igelhilfe ist deshalb ein naturnah gestalteter Garten, denn dort finden Igel genügend Käfer, Regenwürmer, Schnecken und Spinnen. Schon eine verwilderte Ecke kann ausreichen, um einen kleinen Igellebensraum zu schaffen.
Heimische Baum- und Straucharten wie alte Obstsorten, Vogelkirsche, Schlehe, Linde, Hasel oder Holzapfel, Stauden und Blumenwiesen bieten zahlreichen Tierarten Nahrung und Unterschlupf.
Ganz wichtig sind für Igel zudem Unterschlüpfe: Igel lieben es, sich tagsüber zu verkriechen. Vor allem Laub-, Reisig- und Totholzhaufen bieten ihm willkommenen Unterschlupf. Doch auch künstliche Verstecke werden jederzeit gerne angenommen, und das nicht nur für den Winterschlaf. Die sogenannten „Igelburgen“ können ohne großen Aufwand selbst gebaut werden (Anleitung: siehe unten) oder sind in unterschiedlichsten Ausführungen auch im Fachhandel erhältlich. Mit Laub und Reisig überdeckt, können sie auch zum Geburtsort von Jungigeln werden.