NABU-PREETZ-PROBSTEI Bienen die Blätter schneiden - die Bunte Blattschneiderbiene Letztes Jahr hatte ich das große Glück die Bunte Blattschneiderbiene hier in Preetz zu beobachten als sie ihr Nest in einer Fuge des Mauervorsprungs auf unserem Balkon vorbereitete. Unermüdlich flog sie hin und her zwischen unserem Naturgarten und dem Mauervorsprung, in dem etwas Mörtel herausgebrochen und somit der Weg frei war, in dieser trockenen Mauer ein Bienennest anzulegen. Sie fiel auf, weil sie immer wieder im Verhältnis zu ihrer Körperlänge große Pflanzenblattstücke transportierte, die sie in das Nest in der Mauerspalte verbrachte (Foto 1). Dies ist das charakteristische Verhalten einer Blattschneiderbiene.
Die Blattschneiderbienen gehören zur Gattung Megachile, die weltweit verbreitet ist. In Deutschland sind 23 Arten bekannt. Die beobachtete Biene war ein Weibchen der Bunten Blattschneiderbiene, Megachile versicolor. Diese Art ist häufig, auch im Norden weit verbreitet und derzeit nicht gefährdet. Die Weibchen sind von ähnlichen Blattschneiderbienen durch ihre orangeroten Bauchbürsten, die am Hinterleibsende schwarz werden, eindeutig zu unterscheiden (Foto 2).
Der Lebensraum dieser 11 – 12 mm großen gelb-braun behaarten Wildbiene mit schmalen hellen Endbinden am Hinterleib, sind Waldränder, Waldlichtungen, Trockenhänge, Gärten und Parks oder auch Lehm- und Tongruben. Sie lebt wie die meisten Wildbienen solitär, d.h. sie bildet keine Staatengemeinschaft. Ihr Nest legt sie in vorhandenen Hohlräumen (z.B. in Fraßgängen in Totholz), in hohlen oder markhaltigen Pflanzenstängeln, in Felsspalten oder in Fugen von Trockenmauern an. Wenn man sie und ihre Brut fördern möchte, kann man ihr auch Nisthilfen anbieten wie z. B. Bambusrohr oder entsprechende Bohrungen in Holz, die einen Durchmesser von 5 – 7 mm haben sollten. Blattschneiderbienen haben sich auf Pflanzenmaterial zum Nestbau spezialisiert. Dazu verbauen sie in die Brutzellen ihres Nestes kleine Blattstücke, die sie mit ihren Mundwerkzeugen von verschiedenen Pflanzenarten wie Wildrosen, Schlehen, Flieder oder Brombeeren ausschneiden, diese zusammenrollen und unter ihrem Bauch zum Nestplatz transportieren (Foto 1). Die Blattstücke werden als Wände für die Brutkammern genutzt. Verschlossen werden die Nester dann mit mehreren Lagen von Blattstücken und Pflanzenmörtel.
In wärmeren Gegenden können 2 Generationen der Biene beobachtet werden. Die Flugzeit der ersten Generation beginnt im Mai und dauert bis Juli. Die zweite Generation fliegt ab August bis zum September. Die Überwinterung der Tiere der 2. Generation erfolgt als Ruhelarve im Kokon in der Brutzelle. Die Bunte Blattschneiderbiene ist bei der Wahl der Blütenpollen für die Larvenaufzucht nicht wählerisch, sondern nutzt die Pollen von 5 Pflanzenfamilien. Das bezeichnet man als polylektisch. Darunter sind Arten wie Gewöhnliche Kratzdistel, Wiesenflockenblume, Natternkopf, Hornklee, weißer Steinklee, Wiesenplatterbse, Futter-Esparsette. Der Pollenproviant für die Larven im Nest enthält sehr viel Nektar und ist deshalb zähflüssig. Die im Nest verbauten Blattstücke verhindern das Austrocknen des Futters während der Wachstumsphase der Larven im Nest.
Wie alle Wildbienen ist auch die Bunte Blattschneiderbiene für die Aufzucht des Nachwuchses darauf angewiesen, dass ausreichend Pollen- und Nektarnahrung zur Verfügung steht. Das ist ganz besonders für Blütenspezialisten wichtig, die in der Regel auch nur zur Blütezeit ihrer Trachtpflanzen fliegen. Ihr Bestand wird zunehmend gefährdet, wenn blühende Wiesen zu früh gemäht werden. Für Wildblumen-Blühflächen sollte daher mit der Mahd so lange wie möglich gewartet werden. Am besten sollten sie erst im Herbst gemäht werden.
Ursula Bias-Imhoff
Weibchen der Bunten Blattschneiderbiene mit Blattstück beim Anflug ans Nest (Foto Ursula Bias-Imhoff) Weibchen der Bunten Blattschneiderbiene mit Blattstück beim Anflug ans Nest (Foto Ursula Bias-Imhoff) Weibchen der Bunten Blattschneiderbiene mit den charakteristischen orangeroten Bauchbürsten und einer schwarzen Endbürste (Foto Ursula Bias-Imhoff) Weibchen der Bunten Blattschneiderbiene mit den charakteristischen orangeroten Bauchbürsten und einer schwarzen Endbürste (Foto Ursula Bias-Imhoff)
Informationsausstellung am Freibad Lanker-SeeInformationsausstellung am Freibad Lanker-See geöffnet Samstags und Sonntags von 15:00 bis 17:00. Termin 128.03.2023, Dienstag 19:00 Uhr
Jahresmitgliederversammlung des NABU Preetz-Probstei mit Vortrag „Seeadlerschutz in Schl.-Holst. u. im Krs. Plön“ Referent: Günter Kalin, Vorsitzender der Projektgruppe Seeadlerschutz Schl.-Holst. e.V.
Ort: Preetz, Gemeindesaal an der Stadtkirche, Kirchplatz 
Termin 201.04.2023, Sonnabend 14:00 - 16:00 Uhr
„Auf zu den Teichen, jetzt ist Laichzeit“ - Frösche, Kröten, Molche
Leitung: Frauke Anders-Gehrke, Ursula Bias-Imhoff
Treffpunkt: Preetz, Postfelder Weg, Weggabelung nach dem Hundeplatz 
Termin 322.04.2023, Sonnabend 16:00 Uhr
„Sind Seeadler und Flußseeschwalben wieder da?“ - Vogelkiek am Lanker See
Leitung: Manfred Bach
Treffpunkt: Preetz, NABU-Naturinfo, Freibad Lanker See, Castöhlenweg 
Termin 412.05.2023, Freitag 17:30 - 19:30 Uhr
„Was singt denn da?“ - Wir bestimmen Vögel und ihren Gesang in der Postseefeldmark
Leitung: Frauke Anders-Gehrke, Gitta Früchtnicht
Treffpunkt: Preetz, Postfelder Weg, Weggabelung nach dem Hundeplatz 
Termin 509.06.2023, Freitag 17:30 - 19:30 Uhr
„Auf den Spuren von Sprosser, Singdrosseln, Grasmücken und Co“ - Mit dem Fahrrad zu verschiedenen Beobachtungsplätzen in der Postseefeldmark
Leitung: Frauke Anders-Gehrke, Gitta Früchtnicht
Treffpunkt: Preetz, Parkplatz Matthias-Claudius-Straße 
Termin 601.07.2023, Sonnabend 14:00 - 16:00 Uhr
„Was fliegt, krabbelt, hüpft und summt denn hier?“ - Blühflächen und ihre Insektenvielfalt, Wanderung durch die Postseefeldmark Preetz
Leitung: Frauke Anders-Gehrke, Ursula Bias-Imhoff
Treffpunkt: Preetz, Postfelder Weg, Weggabelung nach dem Hundeplatz 
Termin 708.07.2023, Sonnabend 11:00 - 13:00 Uhr
Naturkundliche Führung im NSG Kührener Teich und Umgebung
Leitung: Holger Düsedau
Treffpunkt: Parkplatz an der Kreuzung Bahnhofsweg - Kirchsteig in der Nähe des NSG 
Termin 805.08.2023, Sonnabend 16:00 - 18:00 Uhr
Hochsommer am Waldrand - Beobachtung der Insekten-, Pflanzen-, und Vogelwelt auf der Kührener Halbinsel
Leitung: Manfred Bach
Treffpunkt: NSG-Infotafel vor dem Bahnübergang Charlottenwerk; Mückenschutz erforderlich 
Termin 919.08.2023, Sonnabend 14:00 - 16:00 Uhr
„Gut versteckt und doch entdeckt - Auf der Suche nach den Laubfröschen“ Wanderung durch die Weidelandschaft Postseefeldmark
Leitung: Frauke Anders-Gehrke, Britta Bähr
Treffpunkt: Preetz, Postfelder Weg, Weggabelung nach dem Hundeplatz 
Termin 1002.09.2023, Sonnabend 15:00 Uhr
Landschaftswandel durch Naturschutz in der Postseefeldmark
Leitung: Harald Christiansen
Treffpunkt: Preetz, Parkplatz Matthias-Claudius-Straße 
Termin 1128.10.2023, Sonnabend 10:00 - 12:00 Uhr
Arbeitseinsatz zum Rückschnitt von Weißdornsträuchern
Treffpunkt: NSG Kührener Teich und Umgebung am Insektenhotel 
Termin 1204.11.2023, Sonnabend 13:00 - 15:00 Uhr
Arbeitseinsatz am NSG Lanker See - Freischneiden des Weges zur Aussichtsplattform
Treffpunkt: Bahnübergang Kühren/Preetz, Charlottenwerk
 
Beobachtungsplattform CharlottenwerkNatur-Beobachtungsplattform Lanker See  Beobachtungsplattform FroschteicheBeobachtungsplattform Froschteiche Beobachtungshütte Kührener TeicheNatur-Beobachtungsplattform Lanker See